Vor- und Nachteile der Kastration

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Vor- und Nachteile der Kastration

Was versteht man unter einer Kastration?
Kastration = chirurgische Entfernung der Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden)
Chemische Kastration = Inaktivierung der Keimdrüsen durch Medikamente

Wie geht man vor bei der Operation?
Um OP Risiken zu reduzieren müssen die Hunde bei der OP nüchtern sein, d.h. mind. 12 Stunden vorher sollten sie nicht mehr gefüttert werden. Sie dürfen jedoch noch Wasser trinken. Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit vor der OP eine Blutuntersuchung zu machen.
Bei Hündinnen werden i.d.R. die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Für die Kastration ist ein Bauchschnitt nötig, der rund 5 bis 10 cm lang ist. Bei Rüden macht der Tierarzt einen Hautschnitt vor dem Hodensack und entfernt beide Hoden durch diesen Schnitt.
Alle Hunde werden von uns vor, während und nach der OP mit Schmerzmitteln versorgt.

Gründe für die Kastration von Hündinnen:

  • Zuchtausschluss von Tieren aufgrund eines Erbfehlers
  • Reduktion von hormonell bedingtem Hypersexualitäts-, Dominanz- und Aggressionsverhalten gegenüber anderen Tieren und Menschen
  • Reduktion oder Ausschluss von Erkrankungen, z.B. Eierstock-, Gebärmutter- und Gesäugekrebs, Knochenmarkschädigung durch Eierstockzysten, Zyklusstörungen (Scheinträchtigkeit), Gebärmuttervereiterung, Bindegewebsschwäche (z.B. Scheidenvorfall), Erkrankung der Milchdrüsen

Gründe für die Kastration von Rüden:

  • Zuchtausschluss von Tieren aufgrund eines Erbfehlers, z. B. Kryptorchismus
  • Reduktion von hormonell bedingtem Hypersexualitäts-, Dominanz- und Aggressionsverhalten gegenüber anderen Tieren und Menschen (Achtung: angelerntes Verhalten kann auch nach der Kastration bestehen bleiben)
  • Reduktion oder Ausschluss von Erkrankungen, z.B. Hodenkrebs, Perianaldrüsentumore, Prostatahyperplasie/ -trophie, Feminisierungssyndrom, Bindegewebsschwäche (z.B. Perinealhernien, Leistenbruch), Vorhautentzündung mit chronischer Smegmaproduktion (starker grün-gelblicher Ausfluss)

Nachteile der Kastration:

  • Geringes Risiko von Narkose- und OP-Komplikationen
  • Bei falscher Ernährung und zu wenig Bewegung: Gewichtszunahme
  • Einige langhaarige Rassen, z.B. Setter, Cocker, Retriever bekommen „Babyfell“; Haarverlust im Bereich der Flanken bei kurzhaarigen Rassen (z.B. Kurzhaarteckel)
  • Leichte Zunahme gewisser Erkrankungen: einige seltene Krebsarten (z.B. Hämangiosarkom, Osteosarkom)

Zeitpunkt der Kastration:
Um das Risiko verschiedener Erkrankungen zu reduzieren, sollten Hündinnen vor der ersten oder der zweiten Läufigkeit kastriert werden.

Alternativen zur Kastration:
Implantate und Spritzen zur Unterbrechung des Sexualverhaltens. Diese empfehlen wir aufgrund der starken Nebenwirkungen nicht.

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