Das gesunde Hundeohr:
Ohrenschmalz von Hunden und Katzen ist dunkelbraun bis schwarz. Oft wird dieses natürliche Sekret mit einer Verschmutzung des Gehörganges verwechselt. Die Produktion von Ohrenschmalz gehört zum Selbstreinigungsmechanismus des Ohres und dient dazu Verschmutzungen nach außen zu befördern. Auch die kleinen Haare in den Gehörgängen einiger Hunde gehören zu dieser Schutzmaßnahme und sollten nicht aus einem gesunden Hundeohr entfernt werden.
Ohrenentzündungen (Otitis):
Symptome:
Wenn ein Hund sich oft die Ohren kratzt, den Kopf schüttelt, aus den Ohren ein unangenehm süßlicher Geruch aufsteigt und die Ohren gerötet oder sogar eitrig und verklebt sind, spricht man von einer Ohrenentzündung (Otitis). Eine Ohrentzündung kann nicht nur Juckreiz sondern auch starke Schmerzen verursachen, weshalb eine schnelle und gezielte Behandlung erforderlich ist. Wird die Behandlung nicht fachgerecht ausgeführt oder gar hinausgezögert, kann eine „einfache“ Ohrenentzündung auch schnell chronisch und hartnäckig werden. Dies kann zu einer dauerhaften Schädigung des Ohres führen.
Ursachen:
Die häufigsten Ursachen für eine Ohrentzündung beim Hund sind Bakterien und Hefepilze. Faktoren, die die Infektion begünstigen können, sind: Ohrmilben, Allergien, Fremdkörper und bestimmte Krankheiten. Einige Hunde sind dadurch, dass sie enge Gehörgänge, Schlappohren, ein übermäßiges Haarwachstum oder viele Ohrenschmalzdrüsen im Gehörgang haben, vorbelastet. Auch Hunde, die viel schwimmen, neigen wegen der Feuchtigkeit dazu, Ohrenentzündungen zu entwickeln.
Therapie:
Um eine Ohrentzündung richtig behandeln zu können, ist es wichtig, dass ein Tierarzt die Ursache der Infektion feststellt. Hierzu werden die Ohren mit einem Instrument (Otoskop) untersucht und oft auch eine Probe (Abstrich) entnommen.
Grundsätzlich gilt: Eine Therapie muss über mehrere Wochen erfolgen, auch wenn die Ohren äußerlich schon geheilt aussehen.
Wichtig: Ursachenbestimmung VOR der Behandlung: Abstrich
Wichtig: Konsequente Behandlung über vier Wochen über das Abklingen der Symptome hinaus, da sich die Pilzsporen sehr lange halten können; zu früh abgebrochene Behandlungen führen zu chronischen, nicht mehr behandelbaren Entzündungen (Antibiotikaresistenzen)
Wichtig: für jedes Ohr den eigenen Aufsatz oder eine eigene Medikamentenflasche anwenden, um die Übertragung der Erreger auf das andere Ohr zu vermeiden
Ohren reinigen:
Wenn ein Hund keine Probleme mit den Ohren hat, sollte man sie nicht reinigen, weil das Ohr einen Selbstreinigungsmechanismus hat. Wenn der Hund zu Ohrenentzündungen neigt, kann ein spezieller Ohrenreiniger vom Tierarzt je nach Absprache angewandt werden. Andere, nicht zugelassene Produkte sollten im Gehörgang nicht angewandt werden, da sie zur Schädigung des Gehörganges führen können. Auch Wattestäbchen sollten nicht benutzt werden, da man die Verschmutzung tiefer in das Ohr schiebt. Grundsätzlich sollte während einer Antibiotikatherapie kein Ohrenreiniger angewandt werden.