Als erste Praxis bundesweit haben wir einen intranasalen Impfstoff gegen das Bovine Coronavirus (BCoV) in einem größeren Kälberbestand angewandt. Es handelt sich um einen Fresseraufzuchtbetrieb, bei dem in der Vergangenheit wiederholt über tiefe Nasentupfer lediglich das BCoV bei erkrankten Tieren nachgewiesen worden ist.
Die betroffenen Kälber zeigten Kurzatmigkeit, serösen Nasenausfluss, Fieber bis 40,2°C und ein reduziertes Allgemeinbefinden. Teilweise wurde die Milchaufnahme verweigert.
Um die Atemwegsinfektionen in den ersten Wochen nach der Einstallung zu reduzieren, wurde die nächste Kälberpartie in den ersten Tagen gegen das BCoV intranasal geimpft. In der zuvor durchgeführten Diagnostik bei 5 Tieren aus dieser Gruppe, wurde ebenfalls ausschließlich das BCoV in hohen Mengen (ct-Wert 15) nachgewiesen.
Die Impfung wurde von den Kälbern gut vertragen. Einzelne Tiere zeigten Fieber, was von uns auf die vorherige Infektion mit dem Feldvirus zurückzuführen ist. Nach etwa sieben Tagen zeigte sich die geimpfte Gruppe bereits deutlich stabiler als die vorherigen Gruppen. Zu beobachten ist noch, ob die Kälber auch nach 8 Wochen beim Umstallen ebenfalls stabiler sind.
Um von einer erfolgreichen Impfung in diesem Betrieb sprechen zu können, ist es aber noch zu früh. Wir empfehlen, ein aufgestelltes Impfregime möglichst ein Jahr lang durchzuführen, bevor Aussagen über den Erfolg oder Misserfolg einer Impfung getätigt werden können.