Blauzungenkrankheit beim Kalb

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Blauzungenkrankheit beim Kalb

Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue virus, BTV) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die Schafe, Rinder, Ziegen, Neuweltkameliden und Wildwiederkäuer betreffen kann.

Das Virus wird über kleine Mücken (1 – 3 mm lang) der Gattung Culicoides (Gnitzen) übertragen.

Im Oktober 2023 wurde der erste Ausbruch der Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 3 (BTV-3) in Deutschland festgestellt.

Seit Juli 2024 häufen sich die Nachweise von BTV-3 in Deutschland.

Bislang verlaufen die Infektionen bei Schafen schwerwiegender als bei Rindern. Die Tiere bekommen nach einer Inkubationszeit von ca. 7-8 Tagen Fieber. Es kommt zu Schwellungen der Maulschleimhaut und der Zunge. Weiterhin kann es zu Lahmheiten durch Entzündungen des Kronsaums und zu Aborten durch hohes Fieber kommen.

Bei Rindern kann es zu hohem Fieber, Entzündungen der Schleimhäute in der Maulhöhle, den Augenlidern und der Genitalien kommen. Bei Milchkühen kann es zu Entzündungen der Zitzenhaut, Rückgang der Milchleistung und Aborten kommen. Die Symptome ähneln einer Infektion mit der Maul- und Klauenseuche. Das Virus bleibt ca. 100 Tage im Tier aktiv. Nach Genesung bilden die Tiere eine Immunität aus.

In den Kälberbeständen kommt es bei den infizierten Tieren oft zu hohem Fieber bis zu 41,5°C. Zusätzlich verschlimmern bakterielle Sekundärinfektionen der Lunge den Gesundheitszustand dieser Tiere rapide, sodass diese auch verenden können. Es kann auch zu festliegenden Tieren mit neurologischen Störungen kommen. Sektionen in unserer Pathologie und histologische Untersuchungen der Gehirne haben gezeigt, dass es bei diesen Tieren zu einer Meningitis (z.B. durch E. coli) gekommen ist. Im Bestand kann es über einen längeren Zeitraum trotz antibiotischer Behandlung zu neu erkrankten Einzeltieren kommen.

Betroffene Tiere müssen symptomatisch behandelt werden. Der Einsatz von Fiebersenkern und eine zusätzliche Supplementierung von Vitamin E + C und Selen zur Förderung der Immunität werden empfohlen. Die Aktivierung der zellulären Immunität kann hierbei entscheidend wirken. Der Verdacht auf eine Infektion mit BTV ist anzeigepflichtig. Zur Bestätigung des Verdachts müssen Blutproben untersucht werden.

Seit 2024 gibt es in Deutschland kommerzielle Impfstoffe gegen BTV-3. Die Behandlung der Tiere mit Repellentien kann vor Infektionen durch Mücken schützen.

Quellen:

Friedrich-Löffler-Institut:
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/blauzungenkrankheit/

Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/blauzungenkrankheit/blauzungenkrankheit-21712.html

Aktuelles und Informationen für Tierhalter

Bericht Wochenblatt KW 41/2024

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